Ruder-Club Süderelbe » Berichte » 19_06_21 Traditionswochenende auf der Oste

Das Traditionswochenende auf der Oste (21.-23.06.2019)


Bereits zum 46. Mal luden die Wasserfreunde Hemmoor e. V. (WFH) befreundete Rudervereine und Kajakfahrer zum Traditionswochenende auf ihr Vereinsgelände an der Oste ein. Das 46. Traditionswochenende fand vom 21. bis 23.06.2019 statt. Es waren sowohl Vereine aus der Umgebung Hamburg, als auch entlegenere Vereine wie z.B. aus Oldenburg und Berlin vertreten. Insgesamt gab es 42 Bootsmeldungen. Am Traditionswochenende veranstalten die WFH einen Ruder-Marathon von rund 80 km mit Zeitmessung. Gemeldet werden können die Bootsklassen 2x+, 3x+, 4x+ und Kajaks. Nebst dem Marathon selbst, stellt die rund 2-stündige Pause auf einer Sandbank in der Oste Mündung ein Highlight dar. Mit etwas Glück können dort Seehunde in freier Wildbahn gesichtet werden.

Freitag (Ankunfts- & Kennenlerntag)

Die Bootsmannschaften erreichten über den Nachmittag verstreut den Standort der WFH. Auf einer frisch gemähten Wiese, an einem Waldrand gelegen, wurde das Camp aufgeschlagen. Anschließend wurden die Boote aufgeriggert und für den nächsten Tag startklar gemacht. Abends bis nachts konnte an einem Grillstand der Hunger und an einer Bar der Durst gestillt werden. Allmählich fanden sich alle Teilnehmer um das Lagerfeuer ein, um auf alte Zeiten anzustoßen und ihre Erwartungen an den kommenden Tag auszutauschen.

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Abendliches Zusammenkommen am Lagerfeuer

Samstag (Tag des Ruder-Marathons)

Nach einem gemeinsamen Frühstück wurden am Samstag die letzten Vorkehrungen für die Anstehenden Etappen getroffen. Die Boote wurden mit Wasser und Snacks ausgestattet und die Wettervorhersage war vielversprechend.

Was uns bevorstand (In Summe ca. 90 km):

  • Etappe 1: WFH -> Ostesperrwerk (ca. 22 km)
  • Gemütliches Ausrudern zur Sandbank (ca. 5 km)
  • Ca. 2 h Pause auf der Sandbank bis die Tide umschlägt und mit der Strömung Richtung Hemmoor gefahren werden kann
  • Gemütliches Zurückrudern zum Ostesperrwerk (ca. 5 km)
  • Etappe 2: Ostesperrwerk -> WFH (ca.22km)
  • Ca. 3h Große Mittagspause, abpassen des perfekten Tidezeitpunktes
  • Etappe 3: WFH -> Bahnbrücke Hechthausen -> Wende -> WFH (ca. 36 km)
  • Ca. 3h Große Mittagspause, abpassen des perfekten Tidezeitpunktes

Unsere Boote / Mannschaften:

2x+        Marmeladenkekse: Sabrina T., Julian N., Torben G.

2x+        Familienboot Halupczok: Inken H., Rüdiger H., Uta H.

3x+        RCS-Boot: Julian E., Erik R., Lukas F., Christoph H.

Als erstes unserer drei Boote startete das Familienboot Halupczok um kurz vor 10 Uhr. Binnen der nächsten 30 min waren auch unsere anderen beiden Teams auf dem Wasser. Die Strecke führte uns entlang der Oste an vielen kleinen Siedlungen, Werften, Stegen, Brücken, anderen Ruderbooten und schönen Landschaften vorbei. Die Oste selbst verläuft sehr kurvenreich, sodass die Steuermänner/-frauen nicht nur ihre Mannschaft bei Laune halten, sondern auch sehr viel und präzise Steuerarbeit leisten mussten.  Nach den ersten 22 km wurde am Oste Sperrwerk die Zeit der ersten Etappe genommen. Ab dort war eine entspannte Weiterfahrt für die nächsten 5 km zur Sandbank angesagt.

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Familie Halupczok beim Start und die Marmeladenkekse kurz vor dem Ablegen

Auf dem Weg zur Sandbank erfreuten sich die Ruderer in den Booten am Anblick von am Ufer liegenden oder im Wasser schwimmenden Seehunden. Ein paar Minuten später lagen alle Boote auf der Sandbank und ihre Insassen vertraten sich die Beine, machten ein Erholungsnap oder unterhielten sich. Einzelne nutzten die Zeit um durch den Schlamm in den Prielen zu waten, Poser-Fotos mit vorbeifahrenden Containerschiffen zu schießen oder um eine Runde um die Sandbank joggen zu gehen.

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Teamfoto: Die “Marmeladenkekse” (li) und der RCS 3x+ (re)

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… diese Fotos sind selbsterklärend 😉

Auf der Sandbank wurde das Tidegeschehen aufmerksam beobachtet. Jedes Boot wollte natürlich den perfekten Zeitpunkt abpassen und genau dann wieder auf das Wasser zu gehen, wenn die Strömung für den Heimweg am günstigsten ist. Als es soweit war, legten die Boote wieder ab und ruderten entspannt zum Oste-Sperrwerk. Von dort an wurde die Zeit wieder gemessen.

Kurz vor dem Sperrwerk bahnte sich eine Barkasse, von der Oste-Mündung aus kommend, den Weg durch die vielen Ruderboote und überholte den RCS 3x+ auf Höhe des Sperrwerks. Diese Barkasse wurde von unserem 3x+ als Sparringspartner auserkoren. In einem waghalsigen und mindestens 15 min andauernden Überholmanöver wurde der Barkasse der Streckenvorteil abgenommen. Ganz nebenbei überholte der RCS 3x+ diverse andere Ruderboote ebenfalls. Dies wurde kaum wahrgenommen, da das einzige und unbedingte Ziel die Barkasse war. Bald darauf folgte der Wechsel in Etappe 2. Julian und Chris tauschten die Plätze. Während des Wechsels fuhr die Barkasse wieder am RCS 3x+ vorbei und es ertönte über die Außen-Lautsprecher der Kommentar: „Netter Zwischenspurt Jungs“. Daraufhin wurde die Barkasse ein zweites und letztes Mal überholt.

Völlig erschöpft und ausgelaugt erreichten alle Boote den Steg der WFH. Nun waren schon 44 km in Zeitmessung geschafft und „nur noch“ 36 km standen uns am Nachmittag bevor. Aber zunächst wurde die Pause genutzt, um sich zu stärken und zu entspannen. Die dritte und letzte Etappe verlief bis 18 km Oste-Auf bis zur Bahnbrücke Hechthausen, dort wurde gewendet, und anschließend wieder 18 km Oste-Ab bis zu den WFH gefahren. Die Schwierigkeit dieser Etappe war es, den optimalen Zeitpunkt für den Start bei den WFH so abzupassen, dass die Wendestelle exakt zum Tidekipppunkt erreicht wurde, und somit in beide Richtungen mit der Strömung gefahren werden konnte. Die ersten Boote legten gegen 18 Uhr am Verein ab, die letzten um kurz nach 19 Uhr. Auf der letzten Etappe gab ein Jeder nochmal alles und holte die letzten Kräfte aus sich raus. Zwischen 22 und 23 Uhr fuhren alle Boote durch das Ziel.

Ergebnisse

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Der Siegerpokal und das Teamfoto des 3x+

Bald nach den letzten Zieleinläufen fand die Siegerehrung statt, bei der unsere Teams außerordentlich gut abschnitten.
In der Bootsklasse 2x+ holten die Marmeladenkekse mit einer unglaublichen Zeit von 5:38h und ein paar Zerquetschten den 1. Platz und gewannen sowohl einen Pokal, als auch 3 Paare grün-rote Steuerbord-Backbord-Socken. Das Familienboot Halupczok kam, ebenfalls sehr verdient, auf den 2. Platz in derselben Boots-Klasse. Insgesamt waren 4 Boote in der Klasse gemeldet.
Der 3x+ vom RCS erreichte in seiner Bootsklasse ebenfalls den 1. Platz mit einer Zeit von 5:32h und gewann damit auch einen Pokal.
In der Gesamtwertung konnte sich 3x+ gegen die meisten 4x+ behaupten und erreichte Platz 3. Mindestens genauso leistungsstark behaupteten sich die Marmeladenkekse gegen die meisten anderen Boote und erreichten in der Gesamtwertung Platz 5.

Sonntag

Am Sonntag waren alle unsere drei Besatzungen vom Samstag erschöpft, aber überglücklich.
Es war ein sehr schönes Wochenende in Hemmoor, nicht zuletzt, weil die Wasserfreunde Hemmoor e.V. hervorragende Gastgeber sind! Das schreit unbedingt nach einer Wiederholung!

geschrieben von Christoph Huppertz